Genealogisches Ortsverzeichnis (GOV)

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Der Verein für Computergenealogie bietet mit dem GOV-Daten inzwischen qualitativ hochwertige Informationen als frei verfügbare Linked Open Data an. Das wir damit in guter Gesellschaft sind, zeigen u.a. die Aktivitäten der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), die mit ihren Daten einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität und Zuverlässigkeit der „Linked-Data-Cloud“ leistet und eine der tragenden Säulen des semantischen Netzes wird. Auch am Ende eines jeden GOV-Eintrags ist ein Symbol zu finden, über das man zu den maschinenlesbaren RDF-Daten gelangt. (RDF = Resource Description Framework, etwa: System zur Beschreibung von Ressourcen).

Seit November 2014 sind im GOV auch die Amtlichen Gemeindeschlüssel (AGS) zu finden. Dadurch ist nun ein leichterer Abgleich mit den offiziellen Veröffentlichungen, z.B. des Statistischen Bundesamtes möglich. Auch eine automatische Überprüfung der Vollständigkeit der GOV-Daten wird durch die AGS ermöglicht. Für fünf Bundesländer (darunter Schleswig-Holstein und Bayern) wurde bereits Vollständigkeit erreicht, bei den übrigen sind in der Regel zwischen 80% und 90% der heutigen Gemeinden korrekt verzeichnet.

In der wissenschaftlichen Zeitschrift „International Journal On Advances in Internet Technology“ Vol 7, Nr. 3 / 4 (2014) S. 218-231 ist ein Artikel „A Survey on Modelling Historical Administrative Information on the Semantic Web“ von Jesper Zedlitz und Norbert Luttenberger erschienen, in dem unter anderem das GOV behandelt wird.

Am 15. Januar 2015 hat Jesper Zedlitz das GOV auf einem Workshop der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden vorgestellt. Thema waren vor allem digitalisierte Altkarten (= in vergangener Zeit erstellte Karte) und Ortsverzeichnisse. Das GOV wurde mit großem Interesse wahrgenommen. Es wurde in einem anderen Vortrag sogar als erste Wahl bei historischen Orten und Verwaltungsstrukturen im Deutschen Reich genannt. Der Bedarf an einem eindeutigen Identifikator für Wohnplätze und Verwaltungsstrukturen ist bei Historikern, Bibliothekaren, Archivaren und Geographen ganz klar da.

Seit Jahren wirbt der Verein für Computergenealogie bei regionalen Genealogievereinen dafür, Patenschaften für ihre Region im GOV zu übernehmen. Schließlich sind dort die Experten für ein bestimmtes Gebiet zu finden. Nun hat die Brandenburgische Genealogische Gesellschaft (BGG) „Roter Adler“ als erster Verein eine solche Patenschaft übernommen. Diese Patenschaft wird auf der Webseite des GOV auf der linken Seite angezeigt, wie hier am Beispiel des brandenburgischen Ortes Neuruppin zu sehen ist. Es ist zu wünschen, dass weitere Vereine dem Vorbild der BGG folgen würden.